Soziale Netzwerke bieten einen schier unerschöpflichen Fundus an Informationen, die Anwender freiwillig preisgeben. Für Cyberkriminelle hat sich Facebook daher als „Big-Data-Tool“ etabliert. Kaspersky Lab zeigt die fünf größten von Anwendern selbst begangenen Sicherheitsfehler auf Facebook, und wie man diese umgeht

Zwischen Januar und März 2014 zielten mehr als ein Viertel (26,08 Prozent) aller von Kaspersky Lab weltweit identifizierten Phishing-Angriffe auf Soziale Netzwerke ab. Beim Phishing stehlen Cyberkriminelle über gefälschte Webseiten, die eine legitime Internetseite wie zum Beispiel Facebook imitieren, die Zugangsdaten der Nutzerkonten. Ist die Attacke erfolgreich, haben die Kriminellen freien Zugang zu den betroffenen Accounts.

„Phishing-Attacken sind so beliebt, weil sie einfach in der Durchführung und sehr kostengünstig für die Angreifer sind. Selbst wenn nur ein Prozent der verschickten Mails Erfolg hat, amortisieren sich die Kosten für den Versand“, so Christian Funk, Head of GReAT Germany bei Kaspersky Lab. „Auch für erfahrene Internetnutzer sind gut gemachte Betrugsseiten oft schwer zu erkennen. Nutzer sollten daher auf einen effektiven Spam und Phishing-Filter für ihre Windows-, Mac- und Android-Geräte setzen.“

Ein adäquater Virenschutz für alle Plattformen, wie beispielsweise Kaspersky Internet Security – Multi-Device, bildet die Sicherheitsbasis für Internetnutzer. Zudem sollten sicherheitsbewusste Social-Media-Nutzer auf die folgenden Tipps für zusätzliche Sicherheit bei Facebook achten.

 

Erster Fehler: Die komplette Biographie veröffentlichen

Auch wenn es verlockend ist, Geburtstagsgrüße oder Glückwünsche zur Geburt des eigenen Kindes zu bekommen – Nutzer sollten sich bewusst machen, dass sie für viele Dienste – unter anderem Banken und Bezahldienste – Geburtstage oder den Mädchennamen der Mutter als zusätzliche Sicherheitsfrage für das eigene Konto verwenden. Cyberkriminelle lieben Facebook, denn dort können sie alle möglichen Daten sammeln und sich damit anschließend in wichtigere Konten einloggen oder maßgeschneiderte Attacken zum Beispiel via E-Mail durchführen.

Sicherheitstipp: Nutzer sollten ihr Geburtsdatum nicht veröffentlichen. Zudem sollte man es vermeiden, die Namen von Verwandten und Haustieren sowie andere Daten zu posten.

 

Zweiter Fehler: Beiträge öffentlich machen

Wenn jeder die eigenen Beiträge lesen kann, haben wirklich alle Zugriff darauf: Freunde, Familie, Personalchefs, aber auch Marketingfirmen und Cyberkriminelle, die beispielsweise einen Online-Betrug oder einen Identitätsdiebstahl planen.

Sicherheitstipp: Anwender sollten ihr Facebook-Konto so absichern, dass die Beiträge wirklich „nur mit Freunden“ geteilt werden. Zudem sollte man sich immer genau überlegen, mit wem man Fotos teilt.

 

Dritter Fehler: Verwendung eines unsicheren Passworts

Viele Nutzer verwenden Facebook auch, um sich auf anderen Webseiten und Online-Diensten einzuloggen. Die Gefahr: Wenn jemand ein Facebook-Konto hackt, sind diese Seiten ebenfalls in Gefahr.

Sicherheitstipp: Anwender sollten immer sehr starke Passwörter für ihre Konten nutzen. Zudem empfiehlt sich bei Facebook, die Zwei-Faktoren-Authentifizierung für den Schutz der Daten einzuschalten. Dabei wird ein einmaliger Code per SMS verschickt, um das Benutzerkonto zu verifizieren. Passwörter sollen darüber hinaus immer einzigartig sein sowie mindestens 16 Stellen, Groß- und Kleinschreibung, Sonderzeichen sowie Zahlen beinhalten.

 

Vierter Fehler: Teilen des Aufenthaltsorts

Facebook-Angaben hinsichtlich des Standorts vermitteln Informationen über den aktuellen Aufenthaltsort, aber auch über Wohnort und Arbeitsstätte. Das ist vor allem für Kinder und Teenager gefährlich. Zudem geben Nutzer Informationen preis, dass sie nicht zu Hause sind, sondern gerade im Restaurant oder einem Hotel eingecheckt haben – eine interessante Information für Einbrecher.

Sicherheitstipp: Anwender sollten das Geo-Tagging (die Anzeige des Orts) bei ihren veröffentlichten Fotos ausschalten. Facebook-Checkins sollte man vermeiden oder sich hierfür zumindest nur eine kleine, gut kontrollierte Gruppe von Leuten einrichten.

 

Fünfter Fehler: Anfreunden mit Unbekannten

Das akzeptieren von angeblichen Facebook-Freunden, die man gar nicht richtig kennt, kann ein großer Fehler sein. Denn als „Freund“ erhält diese Person Zugriff auf Informationen im „nur-Freunde“-Modus. Zudem gefährden Anwender damit auch die Sicherheit ihrer „richtigen“ Freunde, weil der unbekannte Facebook-Freund dann auch deren Beiträge, Checkins und Fotos einsehen kann. Zudem kann der Fremde auch Nachrichten (zum Beispiel mit Spam oder schädlichen Links) versenden.

Sicherheitstipp: Nutzer sollten sich auf Facebook nur mit Menschen anfreunden, die sie persönlich und wirklich gut kennen.

 

Gast-Autor: Matthias J.Lange